Die Zeitmessung mit Uhren
In vielen Kulturen gab es in der Entwicklung der Zeitmessung auch Sanduhren, die die Zeitspanne bemassen, in der eine Menge Sand von einem Gefäss in ein anderes geronnen war, und Wasseruhren, deren Messmethode sich nur durch die Verwendung von Wasser anstatt Sand unterschied. Gebräuchlich waren auch Wachsuhren oder Öluhren, bei denen die Zeit durch gleichmässig abbrennende Kerzen oder eine bestimmte Menge Öl gemessen wurde.
Nachdem diese Zeitmessungen nicht sehr präzise waren und kaum eine Zeitspanne von mehr als einigen Dutzend Stunden gemessen haben, versuchte man seit dem 12. Jahrhundert nach Christus die Zeit mit technischen Apparaten möglichst genau und gleichmässig zu messen: Die Entwicklung der Räderuhren begann.
Geschichtlich nachgewiesen ist das Vorhandensein von Räderuhren, insbesondere Großuhren, seit dem 14. Jahrhundert.
Es sind zwar auch schon frühere Berichte bekannt, aber sie lassen sich nicht genau nachweisen. Es entstanden hauptsächlich Turmuhren, die in Klöstern oder Kirchen eingebaut wurden. Als eine der ersten Domuhren zählt die “erste Strassburger Münsteruhr”. Im 14. Jahrhundert gab es in Deutschland, England, Frankreich, Schweiz, Spanien, Italien und Österreich öffentliche Schlaguhren, meistens auf Kirch- und Rathausuhren
Die ersten Turmuhren des Mittelalters müssen wahre Ungetüme gewesen sein. So wird beispielsweise von Uhren berichtet, speziell von einer Uhr, die Heinrich von Wick für für Karl V. von Frankreich hergestellt hat, dass das Gewicht des Schlagwerkes 5 Zentner wog und in 24 Stunden 10m tief sank. Es gab sogar Gewichte bis zu 12 Zentnern. Auf alten Türmen findet man heute noch da und dort alte Uhren aus Schmiedeeisen mit Rädern bis zu einem Durchmesser von 1 Meter.
In der Zeit der Gotik bestanden die ersten Räderuhren aus einem schmiedeeisernen Gestell in Form eines Prismas oder in Flachrahmenbauweise. Der Antrieb erfolgte mittels Gewichten: dies war entweder ein grosser Stein, der mittels eines Seils, welches um eine Walze lief, die auf derselben Achse wie das erste Antriebsrad befestigt war das Räderwerk vorantrieb, oder ein Behälter, angefüllt mit Sand, kleinen Steinen oder Blei. Die Gewichte der heute noch gebräuchlichen Wanduhren sind übrigens ebenfalls mit einem Kern aus Blei versehen.
|