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Alte Arbeitsmethoden

Färben und Konservieren

 

Schwarzfärben von Messing

Man bestreicht die Gegenstände mit einer Lösung von Platin in Königswasser (Mischung aus Salpeter- und Salzsäure) oder mit einer Lösung von 60 g Ätzsublimat in einem Liter Essig mittels eines Pinsels. Nach eingetretener ausreichender Schwärzung werden die Gegenstände gereinigt.

Für das Schwärzen von Blenden an photographischen Objektiven und von ähnlichen Messing Gegenständen wird empfohlen, sie an einem Drahte über einer Spiritusflamme bis zum Bräunlich werden zu erhitzen und dann schnell in Salpetersäure zu tauchen, in der man zuvor auf 20 cbcm 5g Silber vom Feingehalt 0.750 gelöst hat. Ebenso rasch werden die Gegenstände wieder herausgenommen und über der Flamme von neuem erhitzt, bis sie tiefschwarz sind. Zum Schluss wird mit Leinöl abgerieben.

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Goldartige Färbung des Messings

Man löst nach H. Schwarz 5 g Bleizucker in % Liter Wasser und fügt so viel konzentrierte Lösung von Ätzkali unter Umrühren hinzu, bis der zuerst entstandene Niederschlag wieder gelöst ist. Alsdann fügt man 15 g rotes Blutlaugensalz, in möglichst wenig Wasser gelöst, hinzu. Die Lösung färbt bei gewöhnlicher Temperatur das Messing schnell goldfarben; wird die Lösung auf 40 bis 50° C erwärmt, so schreitet die Färbung bis ins Braune weiter.

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Bronzieren von Messing

Man tauche die reinen, fettfreien, polierten Messingsachen etwa Vs Minute in eine Lösung von 10 g übermangansaurem Kali, 50 g Eisenvitriol und 5 g Salzsäure in l Liter Wasser, trockne sie dann gut ab, zuletzt in Sägespänen. Ist die Farbe zu dunkel ausgefallen oder wünscht man eine mehr rotbraune Färbung, so tauche man die Gegenstände sofort, nachdem sie aus der erstbeschriebenen Flüssigkeit kommen, etwa l Minute lang in eine zweite, auf 60° C erhitzte Lösung von 10 g doppelt chromsaurem, 10 .g chlorsaurem und 10 g übermangansaurem Kali und 50 g Kupfervitriol in l Liter Wasser und behandle sie, wie vorhin angegeben. Durch alleinige Behandlung in der zweiten Flüssigkeit wird eine noch hellere, dunkelgelbe oder rötlichbraune Färbung erzielt. Man kann die Gegenstände nachträglich noch in einem Trockenofen erhitzen, wodurch die Farbe gewinnt.

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Schwarzoxydieren von Stahlgehäusen

Man bereitet eine Lösung von Schwefel in Terpentinöl, die. durch Kochen im Wasserbade hergestellt wird. Das sorgfältig gereinigte und entfettete Gehäuse wird mit der Lösung bestrichen. Das Terpentinöl verdunstet und hinterlässt eine dünne Schicht Schwefel, die sich mit dem Metalle, das nun vorsichtig erhitzt wird, zu einem schwarzen Überzug vereinigt. .

Das gleiche Resultat erhält man; wenn man die Stahlteile, an einem Draht hängend, mit Leinöl bestreicht und bei dunkelrot Glut abbrennt, was zwei- bis dreimal wiederholt wird. Hat man die Teile vorher gebeizt, so gelingt das Verfahren schon beim ersten Mal.

Ein drittes Verfahren besteht darin, die Gegenstände mit Schwefelbalsam (im Drogeriehandel als Balsam Sulfuris Terebinthe. erhältlich) bestreicht. Man lässt den Anstrich bei gelinder Wärme, z. B. über einem Kohlenfeuer, eintrocknen und erhitzt dann stark, jedoch so, dass der Überzug nur verkohlt, aber nicht mit Flamme brennt. (Nach Buchner: ,,Metallfärbung".)

Will man die. Prozedur auf galvanischem Wege vornehmen, so wird das Gehäuse zunächst abgeschliffen und vernickelt. Alsdann wird es, ebenfalls auf galvanischem Wege, mit einer Eisenschicht überzogen, zu welchem Zwecke man sich folgendes Bad bereitet: In Salzsäure werden so viel Stahlspäne aufgelöst, bis die Säure damit vollständig gesättigt ist, und dann so viel arsenige Säure (etwa 100 .g auf 5 Liter Salzsäure) zugesetzt, bis die Flüssigkeit schwarz gefärbt ist. Dieses Bad wird in gleicher Weise wie jedes andere galvanische Bad angewendet. Während man die arsenige Säure zusetzt, muss die Mischung tüchtig umgerührt werden.

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Vernickeln von poliertem Eisen und Stahl durch Ansieden

Man bereitet durch Auflösung von Zink in reiner Salzsäure eine Chlorzinklösung bis zur vollständigen Sättigung mit Zink und filtriert nach vierundzwanzig stündigem Stehenlassen. Bei der Anwendung löst man so viel reines Nickelsulfat in der Chlorzinklösung auf, bis sie stark grün gefärbt ist. Die sorgfältig durch Benzin fettfrei gemachten und nicht mehr mit den Fingern berührten Gegenstände werden so eingehängt, dass sie sich nicht berühren, und man unterhält nun ein halb- bis ganz stündliches Kochen unter Nachgiessen von Wasser, soweit die Lösung eindampft. Es bildet sich eine blanke, dünne,' aber sehr fest haftende Nickelschicht.

Die filtrierte und durch Zusatz der erwähnten Chemikalien aufgefrischte Flüssigkeit kann wiederholt benutzt werden, Nimmt man statt Nickelsulfat Kobalfsulfat, so erhält man einen Kobaltüberzug, der von poliertem Stahl kaum zu unterscheiden ist und ebenfalls vorzüglich haftet.

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Schwarzer Anstrich für Eisen

Nässe und sonstigen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Zwei Teile zerstossener, deutscher Asphalt werden mit drei Teilen Benzol in einer Glasflasche in warmem Sand- oder Wasserbade auflöst. Damit die Lösung sich absetzt, lässt man sie einige Zeit an einem mässig warmen Orte stehen, giesst sie vom Bodensatz ab und fügt eine in Benzol gelöste Mischung aus zwei Teilen hartem Elemiharz und Kopaivabalsam hinzu. Der Lack ist sehr gut, dauerhaft, trocknet schnell und gibt einen tief -schwarzen Glanz. Der Anstrich schützt Eisen vor den Wirkungen der Nässe und anderen Witterungseinflüssen.

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Oxydieren von Silber-Gegenständen

Durch Eintauchen in eine Lösung von Schwefel und Pottasche überziehen sich die Silbersachen mit einem dünnen schiefergrauen Überzuge aus Schwefelsilber. Braunfärbung des Silbers wird durch Eintauchen in eine Lösung von Salmiak und Kupfervitriol in Wasser erreicht. Der Niederschlag besteht dann aus Kupfer.

Die Altsilber - Färbung wird erreicht durch Eintauchen in eine Lösung von Schwefelleber in Wasser oder in mit Wasser verdünntes Schwefelammonium. Wird die Lösung, die man. auch aufstreichen kann, erwärmt, so wirkt sie schneller.

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Schwarze Ausfüllung von Metall-Gravierungen

Die erwärmte Platte wird mit schwarzem Schellack angestrichen. Nach dem Erkalten streicht man den über die Fläche vorstehenden Schellack mit einem scharfen Messer fort. Indem man die Platte dann vorsichtig erwärmt, bis die Füllung an der Oberfläche schmilzt, erhält diese ihr glänzendes Aussehen wieder.

Man kann sich andere Füllungen durch Zusammenschmelzen von 24 Teilen reinem Bienenwachs mit zwei Teilen Bleiglätte bereiten, die so lange zusammengerührt werden, bis die Masse bräunlich wird. Dann rührt man noch einen Teil Öllampen - Russ hinein.

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Entfernen und Anbringen von Aufschriften auf Zifferblättern

Ist der Name nicht eingebrannt, so lässt er sich mittels eines in Benzin getauchten Läppchens fortwischen. Eingebrannte Aufschriften poliert man mit einem Stück Fliedermark und Diamantine fort. In hartnäckigeren Fällen nimmt man statt des Fliedermarkes ein flach abgeschrägtes Putz Holz.

Will man Ziffern ausbessern, neue aufmalen oder eine Inschrift anbringen, so mischt man sich den Lack hierzu aus etwas Ruß und Dammarlack.

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Eisen vor Rost zu schützen

Das gut gereinigte Eisen wird so lange in eine Lösung von Kupfervitriol getaucht, bis sich eine zarte Haut von metallischem Kupfer abgeschieden hat. Das Eisen wird dann sorgfältig abgespült und nun in eine schwach mit Salzsäure angesäuerte Lösung von unterschweflig saurem Natron gelegt. Hierdurch bildet sich ein Fest haftender Überzug von Kupfersulfur, der poliert werden kann und die Kratzbürste verträgt.

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Schutz polierter Stahlwaren gegen Rost

Man stellt ein Glas mit weiter Öffnung in heisses Wasser und schmilzt in dem Glase etwa 15 g Paraffin mit 45 g Petroleum zusammen. Eine Flamme darf nicht in der Nähe sein! Die Flasche wird dann dicht verkorkt und während des Erkalten geschüttelt, so dass sich aus beiden Stoffen eine Salbe bildet. Mit einem wollenen Lappen verreibt man ein wenig von der Masse auf die zu schützenden Stahlsachen, die man hierauf wieder abreibt. Trotz des Abreiben verbleibt eine Spur des Mittels auf dem Stahl, die ausreicht, ihn vor Rost zu schützen,

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Aufbewahrung von Gegenständen aus Weichgummi

Die besten vulkanisierten Paragummisorten sind gegen Alkali, Säuren, Soda, Pottasche, Salzsäure und Essigsäure fast vollkommen unempfindlich.  Daher werden Gegenstände aus vulkanisiertem Weichgummi schon lange in chemischen Fabriken zu unzähligen Apparaten verwendet. Der gefährlichste Feind für den vulkanisierten Gummi, also auch für Pneumatiks, sind Sonnenlicht und dauernde zu starke Wärme sowie fette Öle. Es empfiehlt sich daher, die Mäntel und Schläuche der Pneumatiks und andere Gummiwaren am besten im Dunkeln aufzubewahren, und zwar an einem kühlen Orte.

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Bleistiftzeichnungen zu fixieren

Man kann zur Fixierung von Bleistiftschrift usw. mit Amyl-Azetat verdünnten Zaponlack benutzen, doch kann es vorkommen, dass bestimmte Papiersorten dadurch etwas nachdunkeln.  Besser ist es deshalb, die Zeichnung mit einer schwachen Auflösung von weissem Schellack in Spiritus mittels des Fixierröhrchens zu Überbrausen. Noch einfacher ist es, die Zeichnung mit abgerahmter Milch zu übergiessen und dann in aufgespanntem Zustande trocknen zu lassen. Soll die Zeichnung einen schwachen Glanz haben und auch wasserfest sein, so kann sie mit Kollodium, wie es die Photographen gebrauchen, übergossen werden; es empfiehlt sich, dem Kollodium eine Kleinigkeit Stearin zuzusetzen. In Mal-Utensilien-Handlungen sind sogenannte Pastell-Fixative vorrätig, die ebenfalls zu empfehlen sind.

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Ätzen und Auslackieren von Teilungen

Die Metallfläche wird zunächst mit einem aus 4 Teilen Wachs, 2 Teilen Kolophonium, 4 Teilen Asphalt und l Teil Burgunder Pech bestehenden Ätzgrunde überzogen. Man schlägt den Ätzgrund in Leinwand und trägt ihn mit diesem Ballen durch Reiben auf der erwärmten Fläche auf. Auch kann der Ätzgrund in Kampfer gelöst und mit einem Pinsel. aufgetragen werden. Die Zeichnungen werden mit Hilfe von Nadel oder Griffel eingegraben, so dass das Metall auf diesen Stellen blossgelegt wird. Hierauf bringt man das Ätzwasser darauf, für Kupfer z, B. verdünnte Salpetersäure, für Stahl eine Mischung aus vier. Teilen starkem Holzessig, einem Teil starkem Weingeist und einem Teil Salpetersäure von 32 Grad. Nach beendigter Einwirkung wird der Ätzgrund, nachdem der Gegenstand zuvor abgespült und getrocknet wurde, mit Terpentinöl entfernt. Das Auslackieren geschieht, indem man die Fläche erwärmt und schwarzen oder roten Siegellack (eine gute harte Sorte ist zu wählen) in die Vertiefungen streicht, wobei zu beachten ist, dass der Gegenstand nicht zu heiss wird, damit der Siegellack nicht verbrennt oder Luftblasen entstehen. Er wird etwas reichlich aufgetragen und nach dem Erkalten erst mit einem Stück Bimsstein unter Zuhilfenahme von Öl, dann mit den entsprechenden Sorten Schmirgelpapier, ebenfalls mit Öl, abgeschliffen. Ohne Öl hängen sich Metallspäne an den Siegellack, und man erhält keine reine Farbe in der Schrift.

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Vergolden und Versilbern von Zink-Gegenständen

Um Zink ohne Anwendung des galvanischen Stromes zu vergolden, verfährt man auf folgende Art: Es werden 10 Teile Gold in Königswasser gelöst, die Lösung wird vorsichtig zum Trocknen eingedampft, das so erhaltene Goldchlorid in 20 Teilen Wasser gelöst und mit einer Lösung von 60 Teilen Cyankalium in 80 Teilen Wasser vermischt. Die filtrierte Lösung wird mit 5 Teilen Weinsteinrahm und mit so viel geschlämmter Kreide versetzt, dass ein mit dem Pinsel auf streichbarer Brei entsteht, den man nun auf die Gegenstände streicht und nach einiger Zeit wieder abwäscht, wobei die Vergoldung zum Vorschein kommt.

Zum Zwecke der Versilberung löst man 10 Teile Salpeter-saures Silberoxyd (Höllenstein) in 50 Teilen Wasser und mischt die Lösung, mit einer Lösung von 25 Teilen Cyankalium in 50 Teilen Wasser. Zu der filtrierten Flüssigkeit werden 10 Teile Weinsteinrahm und die entsprechende Menge von geschlämmter Kreide gefügt, um den mit dem Pinsel auf streich baren Brei zu erhalten, mit dem wie oben bei der Vergoldung beschrieben verfahren wird.   '

Die auf die beschriebene Weise erhaltenen Vergoldungen und Versilberungen sind zwar hübsch, aber nur von geringer Haltbarkeit; sie kommen gegenwärtig nur sehr selten zur Ausführung, da man dem galvanischen Verfahren den Vorzug gibt,

Gold .und Silber werden bei galvanischer Vergoldung und Versilberung in Form von Cyangold- oder Cyansilberkalium-Lösungen angewendet, und es ist Gebrauch, die Zinkgegenstände vorher auf galvanischem Wege zu verkupfern, da die Metall Überzüge dann viel schöner aussehen als auf Zink allein.

Vergoldungen und Versilberungen mit Blattmetall werden auf die Weise ausgeführt, dass man die Oberfläche des Zinks blank poliert, mit einem sehr zähen Leinölfirnis, den man mit der zehnfachen Menge Benzol verdünnt hat, bestreicht, das Blattmetall auflegt und dann die Oberfläche mit Achat poliert

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