[Löten] [Reinigen und Auffrischen] [Färben-Konservieren]
 

Alte Arbeitsmethoden

löten

Säurefreies Lötwasser

Zink wird in solcher Menge in Salzsäure gelöst, dass noch ein Teilungelöst zurückbleibt. Nachdem dies Rest  Rest herausgenommen ist, wird die Lösung filtriert und mit einer gleichen Menge Salmiakgeist (Chlorammoniumlösung ) vermischt, worauf man die Mischung in glasierter Tonschüssel etwas eindampft. Beim Löten von Eisen und Messinggegenständen wird das Lötwasser gewöhnlich unverdünnt verwendet, währen es beim Löten von Weissblech am besten mit viel Wasser verdünnt wird. Diese Chlorzinkammoniumlösung ist zum Löten sehr geeignet, da sie auf Metalloxyde lösend einwirkt, ohne das Metall selbst mehr zu beeinflussen als gewöhnliches Wasser. Mit Stärkekleister gemischt, erhält man eine Paste, die in solchen Fällen benutzt werden kann, wo flüssiges Lötwasser schlecht anwendbar ist.

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Hartlöten von Ringen mit gefassten Steinen

Man schneidet eine Kartoffel in zwei Hälften, legt den Ring mit dem Stein so hinein, dass die Bruchstelle draussen bleibt, presst die Hälften der Kartoffel zusammen, so das der Stein eingeschlossen bleibt, und sichert das Ganze durch Umwickeln mit Draht. In den meisten Fällen wird der Ring so weit herausragen können, dass man Stückchen Kohle darunter schieben und dann bequemer löten kann. Man kann auch den Ring mit dem Stein in ein kleines Gefäss mit feuchtem Sande legen, so dass der Stein durch den feuchten Sand geschützt ist. Wird der Ring vor dem Löten mit einem Brei aus Borsäure und Wasser bestrichen, so verliert er den Goldglanz nicht.
Die Abbildungen werden das Gesagte noch besser veranschaulichen.
form1Diese Abbildungen zeigen das Verfahren
mit der durchgeschnittenen Kartoffel und der durchgesteckten Kohle.

 

 

form2

 

 

Diese Abbildung veranschaulicht die Anwendung des feuchten Sandes.

Steine, die das Glühen aushalten, also nicht geschützt zu werden brauchen,
sind Diamanten, in allen Formen, die nicht mit Folie unterlegt sind,
Almandine, Kaprubine, Granaten ohne Folie, unechte ( Email-) Türkise.
Am wenigsten Erhitzung vertragen Saphire, Rubine, Smaragde,
alle Glasflüsse und Imitationen.
Gar nicht erwärmt werden dürfen: Künstliche Rubine, Doubletten, echte und Wachsperlen, Simili, Korallen, Opale, Kameen, echter und unechter Bernstein, Rosaline usw.
Kennt man den Stein nicht genau, so wird man ihn auf jeden Fall in der angegebenen Weise schützen. Kein Stein verträgt ein plötzliches Erhitzen, keiner verträgt ein Ablöschen in erhitztem Zustande! Steine, an denen man Bläschen, Risse, Kittstellen usw. bemerkt, dürfen nicht erhitzt werden.

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Flussmittel für Silberlötung

Man erhitzt einige Stücke Borax auf einer eisernen Platte, bis sie nicht mehr brausen. Auf dieselbe Weise werden Pottasche und Kochsalz wasserfrei gemacht. Von den drei Stoffen werden dann gleiche Teile genommen und in einem Mörser zu feinem Pulver zerrieben und gemischt. Dieser so genannte Streuborax wird in einem gut verschliessbaren Glasgefäss trocken aufbewahrt.
Vor der Anwendung des Pulvers wird erst das Lot an der Lötstelle befestigt. Dies geschieht mittels des milchigen Breies, der beim Reiben eines Stückes Borax mit Wasser auf einer Schiefertafel entsteht. Mit dem Brei wird die Lötstelle unter Zuhilfenahme eines Pinsels befeuchtet, ebenso die Lotstücke, die man auf die Lötfugen legt, worauf das Ganze mit dem Streuborax bestreut wird, das alle Feuchtigkeit aufsaugt. Sofort nach dem Fliessen des Lotes muss übrigens mit der Erhitzung aufgehört werden, weil sonst auch das Silber schmilzt.

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Entfernen von Lötzinn von einer hart zu lötenden Stelle

Hat man goldene oder silberne Gegenstände, die mit Zinnlot verdorben sind, zu reparieren, so verfährt man nach Schwanatus wie folgt:
Man bürstet, indem man den Gegenstand vorsichtig mittels einer kleinen Spirituslampe erwärmt, mit einer Kreidebürste soviel als möglich das vorhandene Zinn ab, bringt den Gegenstand in eine verdünnte Lösung von Salzsäure und lässt ihn je nach Umständen 8 bis 10 Stunden darin liegen. War noch viel Zinn vorhanden, so muss er wohl auch 12 Stunden darin verbleiben. Alsdann nimmt man ihn vorsichtig heraus, spült ihn ab und trocknet ihn, worauf man ihn vorsichtig ausglüht und schliesslich in einer Beize von verdünnter Schwefelsäure bringt, um die Glühhaut wieder zu entfernen. Ist der Gegenstand auf diese Weise abgebeizt, so kann man ihn wieder hartlöten.
Die gleiche Frage wurde im Briefkasten der Deutschen Uhrmacherzeitung in ähnlicher Weise wie folgt beantwortet:
Der Gegenstand wird mässig erhitzt und das Zinn mit einer Bürste weggebürstet. Da aber stets noch kleine Mengen Zinn haften bleiben, so legt man den Gegenstand für kurze Zeit in rohe Salzsäure, worauf sich das Lötzinn bald gänzlich lösen wird. Dann wäscht man ihn mit Salmiakgeist und Wasser und trocknet ihn in Sägespänen ab. Auf diese Weise kann man sowohl Gold, als auch Silber behandeln, da diese von der Salzsäure nicht angegriffen werden. Ist der Gegenstand aus mindestens 14karätigen Gold, so kann er auch in Salpetersäure gelegt werden, die das Lötzinn auflöst.

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Färben von Lötzinn-Stellen

Mit Zinn gelötete Stellen, die durch ihre weissliche Farbe den Gegenstand schädigen, lassen sich auf folgende Weise verbessern: Eine gesättigte Lösung von Kupfervitriol ( 10 Teile Kupfervitriol in 35 Teilen Wasser ) wird auf das Lot gebracht und die Lötstelle mit einem Eisendraht bestrichen. Die Stelle wird dadurch verkupfert. Das Verfahren kann man öfters wiederholen. Um eine gelbe Farbe hervorzubringen, bringt man auf die so verkupferte Stelle eine Mischung von einem Teil einer gesättigten Zinkvitriollösung ( 1 Teil Zinkvitriol in 1 Teil Wasser ) mit zwei Teilen einer gesättigten Kupfervitriollösung und reibt die Lötstelle mit einer Zinkstange ein. Die entstandene Farbe kann im angegebenen Falle noch durch Polieren oder schwaches Vergolden verbessert werden.

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Los löten misslungener Hartlötungen

Haben sich Teile eines Arbeitsstückes während des Lötens verschoben, so muss zum Los löten geschritten werden, und dieses erfordert bei hartgelöteten Gegenständen grosse Vorsicht, wenn nicht das ganze Arbeitsstück verbrannt werden soll. Man bereitet aus Schlämmkreide oder feinem Ton mit Hilfe von Salzwasser einen Teig und bestreicht damit die Oberfläche des Stückes mit Ausnahme jener Teile, die man los löten will. Diese werden gut gereinigt, abgeschabt, gekratzt und mit Borax bestreut, und nun wird das Stück in gleicher Weise erhitzt, wie wenn man es löten wollte. Das Abheben der losgelöteten Teile erfolgt mittels einer Zange oder eines Drahthäkchens.

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Entfernung von Zinn aus Bruchgold und Bruchsilber

Das dem Bruchgold oder Bruchsilber anhaftende Zinn lässt sich entfernen, wenn man die Gegenstände in einem Salzsäure enthaltenden Gefäss, welches dazu geeignet ist und Hitze verträgt, erwärmt; es wird nur soviel Salzsäure verwendet, dass die Gegenstände gedeckt sind. Hört die Salzsäure zu wirken auf, so muss sie erneuert werden, und zwar so oft, bis der Prozess das gewünschte Ziel erreicht. Dieses Verfahren verbessert den Feingehalt der Legierung. Doch kann das dem Gold etwa anhaftende Schlaglot durch diese Behandlung nicht entfernt werden. Der einfachste Prozess für die Entfernung des Zinns und des Schlaglotes ist vielmehr, wenn es sich um Gold handelt, es in einem hessischen Tiegel mit Salpeter abzutreiben. Will man das Gold nicht selbst verarbeiten, dann bleibt nichts übrig, als es der Scheideanstalt zu übergeben.

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Entkitten von altem Bruchgold

Die Gegenstände werden aufgerissen, wobei der grösste Teil des Kittes herausfällt. Was noch festhaftet, entfernt man durch Erhitzen oder Ausglühen des Goldes, wobei es aber unansehnlich und etwa vorhandenes Zinnlot nicht ganz beseitigt wird. Man legt die Bruchstücke daher besser in Spiritus, der den Kitt gewöhnlich löst. Hat der Kitt fettige Beschaffenheit, so ist Benzin anzuwenden.

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